„Denn er (Gott) lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, und zeigte sich denen, die ihm nicht misstrauen.“ (Weisheit 1,2)
Das Christentum ist eine der drei „Abrahamitischen Religionen“; denn sowohl der Islam (durch Ismael) als auch das Judentum (durch Issak) leiten sich vom Stammvater Abraham ab. Abraham ist der erste Hebräer nach der Bibel (alles bis dahin Geschehene bezieht sich auf alle Menschen und Völker; so sind etwa Adam, Eva, Noah, Melchisedek etc. keine Juden; das ist wichtig zu wissen, denn Gott ist der Schöpfung aller Menschen, nicht nur der Juden!). Allen drei gemeinsam ist, dass sie monotheistische Religionen sind. Die Trennung von Judentum und „Islam“ erfolgte schon sehr früh. Freilich kann noch nicht von Islam gesprochen werden, denn der entstand erst im 7. Jahrhundert nach Christus in Mekka und Medina. Aber die Ursprünge (und damit auch der Schwierigkeiten im Nahen Osten) liegen viel weiter zurück in der Geschichte. Abraham hatte, da seine Frau Sara unfruchtbar war, mit der Magd seiner Frau, Hagar (einer Ägypterin) einen Sohn, namens Ismael. Dieser war der Erstgeborene Abrahams, allerdings unehelich. Später (im Alter von 90 Jahren) bekam Sara doch noch eine Kind, einen Sohn, der den Namen Isaak erhielt. Dieser ist zwar der Zweitgeborene, aber er ist durch Gottes Erwählung der rechtmäßige Erbe Abrahams. Das ist die Sicht der Juden (und auch der Christen). Aus Ismael gingen die Araber hervor und sie berufen sich auf die Erstgeburt Ismaels und damit auf ihr Vorrecht. Die Juden berufen sich auf die eheliche Zweitgeburt, die das Vorrecht habe durch den Entschluss des Allerhöchsten. Die Trennung zwischen Judentum und Christentum erfolgt etwa zweitausend Jahre später. Manche meinen bereits durch Jesus Christus selbst, andere meinen erst, nachdem die Apostel gestorben waren und sich die Urchristen (vor allem außerhalb Palästinas) formiert hatten.
Das Christentum ist eine der drei „Abrahamitischen Religionen“; denn sowohl der Islam (durch Ismael) als auch das Judentum (durch Issak) leiten sich vom Stammvater Abraham ab. Abraham ist der erste Hebräer nach der Bibel (alles bis dahin Geschehene bezieht sich auf alle Menschen und Völker; so sind etwa Adam, Eva, Noah, Melchisedek etc. keine Juden; das ist wichtig zu wissen, denn Gott ist der Schöpfung aller Menschen, nicht nur der Juden!). Allen drei gemeinsam ist, dass sie monotheistische Religionen sind. Die Trennung von Judentum und „Islam“ erfolgte schon sehr früh. Freilich kann noch nicht von Islam gesprochen werden, denn der entstand erst im 7. Jahrhundert nach Christus in Mekka und Medina. Aber die Ursprünge (und damit auch der Schwierigkeiten im Nahen Osten) liegen viel weiter zurück in der Geschichte. Abraham hatte, da seine Frau Sara unfruchtbar war, mit der Magd seiner Frau, Hagar (einer Ägypterin) einen Sohn, namens Ismael. Dieser war der Erstgeborene Abrahams, allerdings unehelich. Später (im Alter von 90 Jahren) bekam Sara doch noch eine Kind, einen Sohn, der den Namen Isaak erhielt. Dieser ist zwar der Zweitgeborene, aber er ist durch Gottes Erwählung der rechtmäßige Erbe Abrahams. Das ist die Sicht der Juden (und auch der Christen). Aus Ismael gingen die Araber hervor und sie berufen sich auf die Erstgeburt Ismaels und damit auf ihr Vorrecht. Die Juden berufen sich auf die eheliche Zweitgeburt, die das Vorrecht habe durch den Entschluss des Allerhöchsten. Die Trennung zwischen Judentum und Christentum erfolgt etwa zweitausend Jahre später. Manche meinen bereits durch Jesus Christus selbst, andere meinen erst, nachdem die Apostel gestorben waren und sich die Urchristen (vor allem außerhalb Palästinas) formiert hatten.
Das Judentum hatte die erste monotheistische Religion der Welt. Es wird zwar zuweilen behauptet, dass doch bereits der Pharao Echnaton (Amenophis IV.) nur einen „Gott“ angebetet (Wie übrigens auch König Melchisedek, den Abraham dort trifft, wo später Jerusalem entstehen sollte) hätte und dass möglicherweise die Hebräer eine ägyptische Splittergruppe gewesen seine, die nachdem, Echnaton gestorben war und die Priester wieder den alten Polytheismus einführten, aus Ägypten fliehen mussten. Zeitlich könnte das zusammen passen, denn der Auszug der Israeliten dürfte irgendwann zwischen 1250 und 1300 vor Christus stattgefunden haben. Der Pharao, dessen Namen in der Bibel nicht genannt wurde, wird von den meisten als Ramses II., der Große, ausfindig gemacht. Tatsächlich betete Echnaton nicht einen Gott an, sondern die Sonne (das jedoch exklusiv). Zudem ist der Glaube an den einen Gott viel älter, er geht auf Abraham zurück und dieser lebte wahrscheinlich um etwa 1750 bis 1800 v. Chr. also zur Zeit des großen babylonischen Königs Hammurabi I. Abraham stammt ursprünglich aus Ur in Chaldäa (Mesopotamien), wanderte jedoch schon als Kind mit seinen Eltern nach Haran (heutige Türkei) aus und ließ sich erst viel später, als er schon 75 Jahre alt war, in Kanaan nieder (Er war also wahrscheinlich ein Halbnomade). Die Israeliten zeichneten sich, als sie aus Ägypten auszogen durch ihren Eingottglauben aus und unterschieden sich von allen anderen Völkern, die ihre Nachbarn waren. Diese verehrten alle möglichen Götter und Götzen. Es war ein harter Kampf, den Monotheismus aufrecht zu erhalten und die Bibel berichtet ständig davon, dass auch die Israeliten wieder Götzen anbeteten oder ihre Religion mit denen ihrer Nachbarn zu vermischen suchten.
Soviel zum groben Überblick über die gemeinsame Wurzel von Judentum, Islam und Christentum. Ich will hier keine Geschichte des Christentums aufzeigen, sondern nur das Phänomens dieses Glaubens in der Welt, so wie es sich heute darstellt beobachten. Worin liegt nun die Besonderheit?
Was mich in erstaunen versetzt ist der Daseins- und Wirklichkeitswert des Christentum. Das Christentum wendet sich nicht exklusiv an eine Gruppe (wie das Judentum), Gott ist kein Gott für ein bestimmtes Volk, sondern für alle Menschen. Der Einfluss des Christentums ist überall auf der Welt spürbar, unabhängig davon, wie man persönlich auch dazu stehen mag. Doch ist weniger entscheidend, wie weit sich der Rahmen des Einflusses über die Erde ausdehnt, als viel mehr, wie tief dieser Einfluss in seiner Qualität auf den Einzelnen, aber auch auf menschliche Gruppen und Völker wirkt. Die Realität des Christentums kann nicht bestritten werden. Jetzt ist aber von Bedeutung, was es bewirkt und wie es der Welt bei ihrer Entwicklung hilft?
Der christliche Gott ist nicht angreifbar! Das mag eine gewaltige Aussage geheißen werden, und das ist sie auch. Vielleicht mag man den Vorwurf erheben, dies sei arrogant, doch ist das ebenso wie mit der Frage danach wer Recht hat, davon abhängig, dass man nicht weiß was richtig und falsch ist. Denn wer sagt „Ich habe (absolut) Recht!“, der ist arrogant, wenn er die Unwahrheit sagt. Wenn er aber Recht hat, so ist diese Aussage nicht arrogant, sondern einfach nur zutreffend. Warum soll Gott also nicht angreifbar sein? Das liegt daran, dass Gott allmächtig und unbeschränkt ist. „Niemand hat Gott je geschaut“, soll heißen, dass der Mensch nie Gott in seiner Gesamtheit gesehen hat. Denn der christliche Gott ist per definitionem ein Gott, der als solcher vom menschlichen Geist nicht erfasst werden kann. Mancher Spötter meint, dass dies eine feine Definition für all diejenigen sei, die befürchten es könnte eines Tages gelingen Gott zu beweisen oder zu widerlegen und dann hätten sie nichts mehr woran sie glauben könnten. Dieser Einwand ist aber selbst wieder ein Glaubenssatz, denn er unterstellt unlautere Motive und nimmt im Zweifel das Schlechtere an. Eine solche Haltung ist aber selbst keine Wissenschaft, sondern ein Dogma. Wir müssen uns also damit begnügen, dass Gott nicht erfasst werden kann. Das heißt aber nicht, dass man von Gott gar nichts wissen kann. Im Römerbrief heißt es etwa „Was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott selbst hat es ihnen geoffenbart. Sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und Göttlichkeit sind seit Erschaffung der Welt durch das Licht der Vernunft an seinen Werken zu erkennen.“ (Röm. 1,19-20).
Der Mensch hat einen freien Willen und damit hat jeder auch die Autorität den Glauben anzunehmen oder nicht. Wenn man den Glauben aber angenommen, hat, dann wird er selbst zur Autorität über denjenigen, der ihn gewählt hat. Das ist aber nur scheinbar so, denn der Gläubige erkennt, dass diese höhere Autorität Gottes immer schon bestand, es also durch den Glauben nicht zu einer Umgestaltung der Tatsachen, sondern nur zur Erkenntnis und Annahme derselben kommt. Der Mensch steht von Anfang an unter der Autorität Gottes, doch erkennt er dies oft nicht und erkennt er dies, mag er es immer noch nicht annehmen. Gott zwingt sich dem Menschen nicht auf, der freie Wille steht nicht im Widerspruch zur Allmacht Gottes. Vielmehr ist er ein Zeichen von Gottes Liebe, der keine Knechte, sondern aufrechte, selbstbewusste Geschöpfe haben möchte. Jedoch macht Gott die Regeln und ein Nichteinhalten derselben hat Konsequenzen. Das darf niemals vergessen werden. Nicht der Mensch macht die Regeln. Gott macht sie.
Was kann also von Gott erkannt werden. Einerseits haben wir das Wort Gottes selbst in der Bibel. Damit ist aber die Erkenntnis Gottes nicht abgeschlossen, denn der oben zitierte Vers zeigt, dass durch das Licht der Vernunft an den Werken Gott erkannt werden kann, freilich immer nur in dem kleinen Rahmen, den der Mensch aufgrund seines Geiste zu erkennen vermag. Es wäre eine Hybris zu behaupten: „Ich habe Gott erkannt (in seiner Gesamtheit)!“ Niemand kann dies.
Ich denke die zentrale Eigenschaft Gottes, die uns offenbart ist, die die Liebe. So sind denn auch die beiden wichtigsten Gebote der Christen: 1.) Bedingungslose Liebe und Vertrauen zu Gott und 2.) Liebe zum Nächsten. Und, das ist ganz entscheidend: Beide sind gleich wichtig! (Markus 12, 29-31) An diesen Beiden Geboten hängen das ganze „Gesetz“ und die Propheten. Das ist eine gewaltige Aussage. Gott ist kein Tyrann, kein ferner Gott, der angebetet werden will, sondern ein liebender Vater, ein persönlicher Gott, dem die Menschen lieb und teuer sind, der die Liebe der Menschen untereinander der Liebe zu ihm gleich stellt.
In einer zynischen Welt, wie wir sie heute oft vorfinden, mag man kaum an die Aufrichtigkeit glauben, mit der Menschen vorgeben ihren Nächsten zu lieben. Trotzdem hat es diese Liebe immer gegeben und es gibt sie noch heute. Menschen, die in liebevoller Hingabe für andere da sind, sind eine Tatsache. Ebenso Menschen, die ihr eigenes irdisches Dasein nicht in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stellen, sondern einem höheren Ziel dienen, die den Blick erweitern und das größere Ganze dem dummen Egoismus vorziehen. Genau das ist der Anspruch des Christentums. Nicht Menschen zu dienen, nicht auf den eigenen kleinen Horizont zu sehen, sondern weit darüber hinaus für den Unendlichen etwas zu schaffen. Und die Intensität mit der das Christentum im Guten in den Menschen wirkt, nimmt immer noch weiter zu. Der christliche Glaube lässt die Kulturen gedeihen.
Ich unterscheide hier zwischen Religion und Glaube. Religion ist für jede Gesellschaft sehr wichtig, denn kein anderes System vermag den Menschen emotional so vorteilhaft zu stimulieren. Dabei ist der Einzelne ein Teil von etwas Größeren. Dabei geht es keineswegs um eine Illusion oder eine „Seelentrösterei“ (der Mensch soll sich wichtig fühlen in einem riesigen Universum, das sich scheinbar nicht um ihn kümmert). Ich will hier aber mehr davon schreiben, was der Glaube durch den einzelnen und in der Welt bewirkt.
Das Christentum ist auf die Welt, auf die Schöpfung ausgerichtet. Es ist absolut lebensbejahend und steht dem Tod entgegen. Die Fülle, die Entfaltung, der Aufbau, das Gute und Edle ist es, was Gott will, wozu auch der Mensch berufen ist. Gott ist ein persönlicher Gott, keine metaphysische Idee, kein bloßer Gedanke, sondern eine reale Person. Der Mensch führt beim Beten keine Selbstgespräche, er hat ein echtes Gegenüber, jemand, der ihm antwortet. Der Mensch ist Gott gegenüber verantwortlich. Damit wird klar gestellt, dass niemand mit irgendeiner Sache davonkommt, selbst wenn nie ein Mensch davon erführe. Denn ohne Gott würde der Schwindler, der Betrüger, der Unredliche, der es fertig bringt von der irdischen Macht nicht erwischt zu werden, damit durchkommen. Dass dem nicht so ist, dessen ist sich der Gläubige gewiss.
Anders als viele glauben, ist der christliche Glaube nicht dualistisch. Der Teufel ist kein Anti-Gott, der mit Gott um die Seelen der Menschen und um die Schöpfung wetteifert. Der Teufel ist selbst eine Schöpfung Gottes und untersteht auch völlig der Autorität Gottes. Der Teufel kann nichts gegen Gott tun, was dieser ihm nicht selbst im Rahmen seiner Schöpfung zugesteht. Die Ansicht, dass Gut und Böse um die Welt wetteifern ist manichäisch und hat sich ein zeitlang im Orient und bis nach Rom hin gehalten. Doch ist es eine falsche Theologie, dies heute noch zu vertreten, weder das Christentum noch das Judentum können einen solchen Dualismus heute noch ernsthaft vertreten.
Das Christentum ist auch die Religion der Freiheit schlechthin! Das Christentum ist die Religion der Aktivität. Der Mensch ist nicht nur Geschöpf, sondern Mitschöpfer. Gott ist kein Polizist, der dem Menschen ständig auf die Finger klopft, wenn er etwas falsch macht. Gott ermutigt den Menschen etwas zu wagen, etwas zu tun. Geht der Mensch in die Irre, dann holt ihn Gott schon wieder zurück. Er möchte, dass wir unsere Sünden bekennen, das heißt aber vor allem, dass wir völlig ehrlich sind in allen Dingen. Die Lüge blockiert den Menschen. Gerade darin liegt die psychologische Freiheit die das Christentum bereithält. Man kann Fehler machen, man kann sündigen, es wird einem vergeben, die Last kann „auf den Herrn“ geworfen werden. Der Mensch ist frei von allen Lasten auch von seiner Vergangenheit, nichts wird einem mehr vorgehalten, wenn man Buße getan hat. Welche Religion hat diese Kraft der Befreiung? Menschen mögen Dinge ewig vorhalten, Gott hält einem gar nichts vor, das vergeben wurde! Das ist die psychische Freiheit. Es gibt aber auch eine „weltliche“ Freiheit, nämlich jene von den menschlichen Herren. Zwar mag jemand in eines anderen Dienst stehen, doch dient er ihn Wahrheit Gott und damit einem höheren Ziel. Nach außen hin mag dies kein Unterschied machen und von anderen gar nicht erkannt werden, für den einzelnen ist es jedoch ein Unterschied wie Tag und Nacht. Selbst die banalste Tätigkeit bekommt eine höhere Bedeutung, wenn sie für Gott verrichtet wird. Ganz nebenbei hat dies auch ganz profane Auswirkungen. Die Qualität der Arbeit ist besser und die Zufriedenheit mit dem Leben wird gesteigert. Die Psyche ist belastbarer und durch die Wirren des Lebens geht man ohne echten Schaden hindurch. Ein Mensch, der fest im Glauben steht (Luther sagt, der Glauben ist seine „feste Burg“), der kann durch nichts erschüttert werden. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass deshalb auch ein Mensch, der nie aus dem Glauben fällt, nie an einer Neurose, Psychose oder Persönlichkeitsstörung leiden wird. Das Christentum fordert also zu Aktivität auf, etwas in der Welt zu schaffen und „fruchtbar“ zu sein, in jeder nur erdenklichen Hinsicht. Deshalb ist das Christentum keineswegs wissenschaftsfeindlich. Thomas von Aquin zeigte auf, dass Glaube und Vernunft sich gegenseitig suchen. Es ist gerade das Christentum, das den Menschen aufruft Gottes Werke zu untersuchen, darüber nachzudenken und seine Schlüsse daraus zu ziehen.
Den meisten Religionen ist es nicht möglich sich an die modernen Anforderungen der Wissenschaft und der Welt, wie sie sich im 21. Jahrhundert darstellt anzupassen. Viel zu eng sind die mythischen Vorstellungen, der Pessimismus und die Passivität. Nicht so beim Christentum. Freilich gibt es auch hier bestimmt Menschen, die lieber einen engen Rahmen vertreten und sie werden ebenso die allergrößten Probleme mit der Welt bekommen. Nicht aber so bei demjenigen, der den Geist des Christentums in einem höheren Maße in sich aufgesogen hat. Mit der Weite des Alls, mit der unendlichen Kleinheit der elementarsten Teilchen, so wie wir sie nun erkennen, steht das Christentum nicht im Widerspruch. Ganz im Gegenteil. Darin zeigt sich umso mehr Gottes Größe. Sicherlich ist diese Ansicht nicht zwingend und es ist möglich ohne Staunen und ohne Gedanke an Gott die Großartigkeiten das Universums zu betrachten, doch bleibt dies nur dann so, wenn der Mensch auf den Verstand alleine beschränkt bleibt. Erfasst der Mensch den Kosmos mit all seinem Wesen, dann bleibt ihm nichts anderes als zu staunen. Die größten Wissenschaftler haben zu dieser zweiten Sicht tendiert. Wie Einstein sagte gibt es Menschen die der Natur gegenüber mit Staunen begegnen und solche für die nichts erstaunenswert ist.
Gerade das Christentum bietet die Weite und Verbundenheit, die für die Entdeckung der Welt und des Kosmos vonnöten ist. Trotz seiner organischen Kleinheit würde der Christ nie auf die Idee kommen unbedeutend zu sein, nie käme er zu einem nihilistischen Standpunkt, denn er ist sich gewiss, von Bedeutung zu sein, weil sein Schöpfer ihn bedingungslos liebt. Mit dieser Gewissheit tritt man ganz anders an die Welt heran, als ohne sie, das leuchtet jedem ein. Gerade durch die Erforschung der Welt und durch das Schaffen des Christen drückt er seine Liebe zu Gott aus. Gerade durch das Christentum kann das unendlich Große mit dem unendlich Kleinen „versöhnt“ werden. Eine auf Liebe gegründete Synthese, die auf einen transzendente Pol ausgerichtet ist, das ist es, was sowohl den Schutz allen Seins, als auch dessen Fortentwicklung gewährleistet. Welche andere Religion oder Denkrichtung kann sich damit messen? Das Christentum schöpft nicht nur einfach aus der Vergangenheit. Denn es ist seinem Grunde nach nicht irgendwann im Laufe der Zeit durch die Menschen entstanden, sondern war von Anfang an, als Himmel und Erde geschaffen wurden. Es ist der Same, der von der ersten Sekunde der Existenz von irgendeiner Sache bereits zugegen war und die Schöpfung bei ihrer Entwicklung begleitet, bis zum Ende allen Seins. Es ist eben dieser höchste Punkt, dieses transzendentale Gegenüber, auf das alles hin ausgerichtet ist. Der Heilige Augustinus schreib dazu: „Du oh Herr hast uns zu dir hin erschaffen und deshalb ist unser Herz unruhig, bis es ruht in dir.“ Damit ist treffend ausgedrückt, was den Menschen in seinem inneren antreibt. Aber nicht nur den Menschen, sondern die gesamte Schöpfung vom kleinsten Teilchen bis zur größten Galaxie. Dieser Punkt ist es, der wie ein heller Sonnenstrahl die Wolkendecke durchbricht, den Menschen aus seiner Einsamkeit herausreißt und uns erkennen lässt, dass es einen wahrnehmbaren Einfluss eines Anderen gibt, der außerhalb des Universums seine „Wohnstatt“ hat und dabei doch ganz in seiner Schöpfung ist. Und genau damit stimmt das Christentum überein. Es wird wohl nicht von Zufall die Rede sein können.
Das Christentum ist programmatisch auf die Vollkommenheit hin ausgerichtet („Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ – Matthäus 5,48). Freilich ist dies nicht deskriptiv zu verstehen, denn kein Mensch kann dem entsprechen. Es wäre auch völlig falsch dies so anzunehmen. Niemand ist schuldhaft, weil er nicht vollkommen ist, das hieße schuldhaft zu sein, weil man ein Mensch ist. Gott ist gerecht und deshalb ist ein Mensch niemals Schuld an einer Sache, die er nicht anders machen konnte. Aber einen Hinweis gibt es doch. Menschen sind unvollkommen, Gott aber ist vollkommen. Es ist ohne weiteres zu sehen, dass es deshalb zwischen dem Menschen und Gott eine Kluft gibt. Diese Kluft wird Sünde genannt. Ein unvollkommenes Wesen kann nicht zu einem vollkommen Wesen aus sich selbst heraus gelangen, weshalb die Überbrückung der Kluft nur vonseiten des Vollkommenen geschehen kann. Gott tat dies, indem er seinen Sohn (Vollkommenheit) in die Welt kommen ließ, welcher durch sein Opfer die Trennung hinweg nahm, so dass für alle nun eine „Brücke“ über den Abgrund existiert. Ich denke dies ist die beste bildhafte Erklärung für das, was das Christentum im Kern aussagt: Jesus Christus ist der Weg zu Gott!
„Ein Atheist kann Gott genauso wenige finden, wie ein Dieb einen Polizisten finden kann“. Diese Worte stammen aus dem Mund eines bekannten Amerikanischen Predigers. Ich denke, dass es ein sehr guter Vergleich ist. Der Atheist ist stolz, er möchte sich selbst zum Gott erheben und hasst den Gedanken, dass nicht er die Regeln machen kann und noch mehr, dass er gerichtet werden wird. So gefällt es ihm und er legt sich seinen Glauben seinen eigenen Wünschen gemäß zurecht: Dieser Glaube heißt dann Atheismus. Die Bibel sagt, dass wer nicht an Gott glaubt ein Narr ist. Eine Beleidigung? Könnte man vielleicht annehmen, doch Gott gedenkt nicht Menschen zu beleidigen. Vielmehr ist damit gemeint, dass derjenige, der nicht an Gott glaubt, der Weisheit entbehrt. Weisheit offenbart sich dem Demütigen, denn sie kommt nicht durch den Verstand alleine. Nur wer ein „erweichtes“ Herz hat, dem kann sie sich zeigen. Der Stolze kann niemals weise genannt werden. Weisheit aber ist eine Gnade, nicht etwas, das der Mensch sich selbst zulegen kann, weder durch Studium, noch durch Lebenserfahrung. Wer aber dieser Gnade zuteil geworden ist, der erkennt auch deren Ursprung und den dahinter stehende Schöpfer. Das Böse entspringt der Unwissenheit des Menschen, denn bei richtigem Verständnis zeigt sich, dass die Gebote Gottes kein Tyrannenwerk, sondern vernünftig sind und Freiheit, Glück und Erfolg mit sich bringen. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ein mit Gott gelebtes Leben ein Leben ist das Erfüllung bringt. Und dies ist das Größte, was im Diesseits erreicht werden kann. Alles andere ist eine Frage des Jenseits.
Was ist also der „Benefit“ des Christentums. Da gibt es zwei Ebenen. Die eine bezieht sich auf das Diesseits, die andere auf das Jenseits. Im Diesseits bietet das Christentum eine persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus. Das heißt der Mensch bekommt Antworten auf die Frage: 1.) Wer bin ich? 2.) Woher komme ich? 3.) Wohin gehe ich nach dem Tod? Und 4.) Was ist der Sinn meines Lebens? Die Qualität des Lebens nimmt zu, die Entropie im Geiste nimmt ab. Und letztendlich: im Jenseits führt die Annahme Jesu Christi und das Verweilen in seinem Wort zum ewigen Leben im Himmel. Wer könnte hierzu ernsthaft „Nein“ sagen?
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