Donnerstag, 30. September 2010

Gott und Mensch

Das wahre Verhältnis von Gott zum Menschen ist nur schwer vorzustellen und alle unsere Versuche dieses zu beschreiben bleiben unvollständig, ganz egal, was wir auch unternehmen wollen. Sicher ist, dass wir uns nur annähern können und eine solche Annäherung wird am besten über Metaphern betrieben. Eine solche Metapher möchte ich hier nur vorschlagen.
Man stelle sich vor die Welt ist ein Drama, ein Theaterstück, das von einem Dramatiker geschrieben wurde. Nehmen wir an es handelt sich um das Stück „Faust“ vom Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe. Wir Menschen befinden uns nun vorgestellt in der Position der Hauptfigur, des Gelehrten Doktor Faust. Dieser schaut sich in seiner Welt um, macht sich seine Gedanken und zieht seine Schlüsse daraus. Doch wie kann er Gewissheit über irgendeine Sache erlangen? Woher kann er wissen, dass das, was er sich vorstellt, mehr als Schall und Rauch, eine bloße Ansammlung von Ideen ist? Auf sich alleine gestellt, vermag er dies niemals zu wissen, denn alles, was er je wissen könnte beruht auf Annahmen, Annahmen über seine Welt und seine Sinneswahrnehmungen. Ja, es geht noch weiter, denn er hat nicht einmal einen echten Beweis für seine eigene Existenz! So geht es ja auch uns Menschen, denn keiner von uns vermag mit absoluter Sicherheit zu sagen, dass er nicht ein, sagen wir, Schmetterling ist, der davon träumt ein Mensch im 21. Jahrhundert auf einem Planten namens Erde zu sein.
So kann nun „Faust“ sich allerhand Überlegungen machen über seine Existenz, seiner Herkunft, den Sinn seines Daseins und sein Weiterleben bzw. Nichtweiterleben nach seinem Tod. Aber, welche Gedanken ihm dabei auch immer kommen mögen, so wäre er auf sich alleine gestellt doch niemals in der Lage mit Sicherheit sagen zu können, dass er von einem Autor geschaffen wurde. Zwar mag ihm sein Verstand, seine Phantasie und Kreativität auch diese Idee eingeben, doch bliebe diese allerdings eben eine metaphysische Vorstellung, nicht zu unterscheiden von einer bloßen Phantasie. Auch der Mensch befindet sich dergestalt im Universum stehend. Zwar kann er sich Gott vorstellen, doch weiß er aus sich selbst heraus niemals, ob es einen solches wirklich gibt, Gott bleibt Gedanke und wird nicht zur Realität. In diesem Stadium befinden sich alle Religionen, die einen Gott annehmen aber niemals eine tatsächliche Verbindung mit einem solchen hatten.
Und hier kommt das Entscheidende bei den Offenbarungsreligionen dazu. Christentum, Judentum und Islam sind solche Offenbarungsreligionen, denn alle drei nehmen für sich in Anspruch, dass Gott sich ihnen gezeigt habe. Beim Judentum dem Abraham, dem Moses, beim Christentum durch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und beim Islam durch das Wort Gottes, das Buch, der Koran, wurde. Tatsächlich ist es so, dass nur durch eine solche Offenbarung der Mensch Gewissheit darüber erlangen kann, dass er von einem Schöpfer, Gott, geschaffen wurde.
Bleiben wir bei unserem Beispiel Faust. Woher weiß Faust nun, dass Goethe ihn geschaffen hat? Wir haben bereits gezeigt, dass er das selbst nicht wissen kann. Es ist überhaupt nur denkbar, wenn ein Kontakt zwischen Goethe und Faust stattfindet. Goethe müsste sich also selbst in sein Stück „hineinschreiben“, um Faust mitzuteilen, dass er dessen Schöpfer ist. Jetzt stellen wir uns vor, Goethe hätte so etwas getan, er hätte Faust ein Buch mit Regeln übergeben, wie die Menschen sich in seinem Stück verhalten sollten, wie sie erschaffen wurden und was die Zukunft des Stückes sein wird. Faust erhält also vom „Schöpfer“ ein solches Buch und zeigt es den anderen Menschen seiner Welt (Mephisto, Margarethe, Kaiser, Kanzler, Hexen etc.). Wie reagieren dies nun auf seine Behauptung, sie seine Dramenfiguren und ein Schöpfer namens Goethe hätte sie allesamt geschaffen? Manche würde wahrscheinlich ohne weiteres Faust glauben (vor allem, wenn sie ihm wohl gesonnen sind), andere wiederum wären strickt dagegen (seine Gegner) und wieder andere wäre stark im Zweifel, könnten sich aber nicht entscheiden (Agnostiker). So sieht heute auch die Situation auf der Erde aus.
Doch das „Buch“, das uns der Schöpfer (Gott) übergeben hat, nämlich die Bibel, beinhaltet, wenn man sie genau liest, Erklärungen für jeden der zweifelt. Auch die Welt selbst ist mit der Vernunft erfassbar und wenn das Herz nicht verstockt ist und man wirklich „seine Hausaufgaben“ macht, dann erkennt man, dass dieser Schöpfer uns tatsächlich mitgeteilt hat, dass wir von ihm geschaffen sind. Um Gott zu erfahren müssen wir jedoch aufhören zu sehr auf die linke Gehirnhälfte (Sitze der Ration) alleine zu vertrauen und uns der ganzheitlich erfassenden rechten Gehirnhälfte ebenso bedienen. Atheisten sind keine Menschen, die wirklich wissen, dass es Gott nicht gibt. Es sind Menschen, die persönliche Gründe haben gegen Gott zu sein, beziehungsweise ein hohes Interesse daran haben, dass es Gott nicht gibt. Denn dem offenen Herzen und auch dem weisen Verstand ist Gott leicht zugänglich. Tatsächlich müssen Atheisten viel mehr glauben, als Menschen, die an Gott glauben. Ein Atheist ist ein Mensch der Lotto spielt mit einem einzigen Tipp und tatsächlich die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen für höher einschätzt, als jene zu verlieren. So verquert kann das Denken sein, wenn man sich der allumfassenden Erkenntnis verschließt!
Gott respektiert den freien Willen des Menschen, deshalb wird Gott sich niemals so zeigen, dass er sich einem aufdrängt, auch dem Verstand nicht, wie etwa 5 + 5 = 10 ist. Die Möglichkeit auch „Nein“ zu Gott zu sagen bleibt immer bestehen. Es ist ein Irrtum anzunehmen der freie Wille würde die Allmacht Gottes einschenken. Das ist eben gerade nicht der Fall. Der freie Wille ist nicht Einschränkung der Allmacht Gottes, sondern Ausdruck der Liebe zu seinen Geschöpfen. Gott möchte keine Sklaven, sondern Kinder, die ihn aus freien Stücken heraus lieben. Deshalb entsteht auch so viel Verwirrung, wenn es um das Leid in der Welt geht, welches nicht von Gott kommt, sondern durch den missbräuchlichen Gebrauch des freien Willens des Menschen entsteht. Egal, was ein Mensch glaubt, ob er nun Gott für wahr hält oder nicht, auch der Atheist hat folgende Kategorien für seine Annahme: Intellektuelle, persönliche und soziale Gründe.
Wer alles bis auf den Grund erforscht, über den Verstand, das Gefühl und den Willen hinausgeht, der kommt zur wahren Erkenntnis und diese besteht darin zu erkennen, dass es eine Gott gibt, der alles erschaffen hat, in dem alles ist und außerhalb dessen nichts existiert. Was dies wirklich bedeutet, frei von Raum und Zeit zu sein, vermag unser Verstand uns nicht zu sagen, denn diese sein eben dessen Grenzen; doch im Vertrauen auf den Allmächtigen können wir in Gewissheit unser Leben leben und wenn wir den Heiland Jesus Christus akzeptieren und anerkennen, dass er für unsere Sünden gestorben ist und am dritten Tag leibhaftig in den Himmel aufgefahren ist, dann werden wir nicht verloren sein, sondern das ewige Leben haben. Das ist es, was ich aufrichtig glaube!

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